THE LONGEST WEEK

Bericht von Tabea

 

Es war kalt und die Handschellen, mit denen Daniel und ich je an einer Hand angekettet waren, schnitten in meine Handgelenke. Schon vier Stunden lagen wir in diesem Keller und wie lange es noch dauern würde wussten wir nicht. Angeblich war die Schweiz von der No God People Partei übernommen worden, die religiöse Aktivitäten verboten hatte und wir sollten unserem Glauben abschwören, damit wir wieder auf freien Fuss gelangen. Wir wussten, dass es nicht echt war, dass gute Freunde von uns die ganze Aktion organisiert hatten und wir hier lebend wieder heraus kommen würden. Doch trotzdem war es angsteinflössend und die Versuchung einfach zu unterschreiben war verlockend. Dies gab uns einen ganz kleinen Vorgeschmack davon, was verfolgte Christen erleben. Nicht nur wie wir einige Stunden, sondern Wochen oder gar Jahre. Die verletzenden Worte, die Wehrlosigkeit, die Unsicherheit und der psychische Terror sind zermürbend. Mein Mitgefühl und mein Respekt für gefangene Brüder und Schwestern ist stark gewachsen. Und ich war so froh, dass Daniel die ganze Zeit bei mir war, denn zu zweit lässt sich so etwas sehr viel besser durchstehen als alleine. Und dies war nur der Anfang einer ganzen Woche voller Abenteuer und Herausforderungen. Eine unvergessliche Erfahrung!